- Hörvermögen.
- Hörvermögen.Die Zusammenhänge zwischen Schall als physikalischem Vorgang und der Schallwahrnehmung sind sehr kompliziert. Es sollen daher nur die wichtigsten Erscheinungen betrachtet werden. Der Mensch kann Schall mit Frequenzen von 16 Hz bis 20 kHz wahrnehmen. Die obere Hörgrenze sinkt mit dem Alterungsprozess. Schwingungen mit weniger als 16 Perioden pro Sekunde werden nicht mehr vom Ohr, sondern (sofern sie überhaupt noch wahrnehmbar sind) eher körperlich aufgenommen (Infraschall). Frequenzen oberhalb der menschlichen Hörgrenze bezeichnet man als Ultraschall. Verschiedene Tierarten (z. B. Hunde) können Schwingungen, die in diesem Bereich liegen, noch hören. Die Frequenz der Schallschwingung ist für die wahrzunehmende Tonhöhe ausschlaggebend. Die Empfindung gleich großer musikalischer Intervalle beruht nicht auf Frequenzintervallen, sondern auf Frequenzverhältnissen (Frequenz).Ähnlich verhält es sich mit dem Lautstärkeempfinden. Eine Zunahme der Lautstärke in gleichen Stufen setzt immer eine Vervielfachung des Schalldrucks voraus. Diesem logarithmischen Verhalten werden Angaben von Schallpegeln (Pegel) gerecht. Als Hörschwelle bezeichnet man die Grenze, an der Schall gerade wahrnehmbar wird. Bei einer Frequenz von 1000 Hz liegt sie bei 0 dB. Die obere Grenze — etwa bei 120-130 dB — ist keine Wahrnehmbarkeits, sondern eine Schmerzgrenze. Höhere Schallpegel und auch Dauerbelastungen mit Schall führen zur Schädigung des Gehörs. Um bei allen Frequenzen die gleiche Lautstärke zu empfinden, sind unterschiedliche Schallpegel erforderlich, die in Kurven gleicher Lautstärke dargestellt werden. Bezugsfrequenz sind 1000 Hz. Der Bereich der größten Empfindlichkeit liegt bei 2 bis 3 kHz. Für tiefe und hohe Frequenzen sind höhere Schallpegel erforderlich, um den gleichen Lautstärkeeindruck hervorzurufen. Das Lautstärkemaß, das diese Frequenzabhängigkeit berücksichtigt, ist das Phon. Ausgangspunkt sind die Schallpegel bei 1000 Hz.Einige Schallereignisse und deren Lautstärke:25 phon: Geräuschlautstärke in einem ruhigen Raum,40 phon: gedämpfte Unterhaltung,50 phon: übliche Unterhaltungslautstärke,70 phon: Klavierspiel im Wohnraum,85 phon: Sprache in 30 cm Entfernung, großer Straßenlärm,110 phon: Kesselschmiede,120 phon: Flugzeugtriebwerk in 3 m Abstand.Ein großes Orchester kann beim Fortissimo bis zu 110 phon erreichen. In Diskotheken sind Lautstärken von 90 bis 100 phon und in Rockkonzerten von 100 bis 120 phon keine Seltenheit.
Universal-Lexikon. 2012.